about me

La vérité



Ich war früher immer so ein glückliches, freies Mädchen.
Doch das änderte sich schlagartig, als wir umgezogen sind.
Ich wollte nicht weg von meiner Oma, meinem Opa und der restlichen Familie. Aber wir zogen um, egal wie sehr ich mich wehrte.
Dann fingen die Probleme an.
Ich wurde schon früher als die anderen Mädchen aus meiner Klasse weiblicher und schämte mich für meine Rundungen.
Doch später verliebte ich mich zum ersten mal. In einen Oberstufenschüler.
Ich rechnete mir kaum Chancen aus, doch wir kamen tatsächlich zusammen. Also war mir mein Gewicht und meine Rundungen damals nicht mehr so wichtig.
Wir blieben sogar fast ein Jahr zusammen.
Doch als dann Schluss war, zog ich mich nur noch zurück und weinte still vor mich hin.
Ich dieser Zeit habe ich gelernt, was eigentlich alle Jugendliche jetzt können.
Zu lachen, obwohl nichts "in Ordnung" war.
Ich fing an, mich zu ritzen, vorallem nachts wenn ich meine Gedankengänge nicht mehr steuern konnte.
Ich klebte Pflaster fest darüber, dass ich sie am nächsten Morgen wieder wegreissen konnte, und die Wunde so wieder aufzuziehen.
Doch irgendwann bemerkte das meine Mutter und ich log ihr irgendwas von wegen Schulstress, Notendruck und Konkurrenzkampf in der Klasse vor.
Sie glaubte mir.
Später erst begann erst das, was nun mich immernoch heute verfolgt.
Ich wollte perfekt sein.
Immer und überall wollte ich die Beste sein.
Ich fing an, auf mein Aussehen und meine Leistungen krankhaft zu achten.
Natürlich wollte ich auch den perfekten Körper.
Keine Rundungen mehr, perfekte Modelmaße.
Ich fing an mit weniger essen und viel Sport.
Mann, ich war die Beste in Sport, ich war eine "Sportsau".
Ich nahm zwar ab aber aus meiner Sicht zu langsam.
Von 54 Kilo kam ich auf 48.
Ab da rutschte ich in die Sucht.
Ich aß nichts mehr, gar nichts.
Mein Magen tat jeden Tag so weh. Er brannte.
Irgendwann hörte ich von einer Freundin, dass sie oft wenn sie zu viel gegessen hatte, auf die Toilette ging um zu spucken.
Das versuchte ich auch, doch es klappte nie, weil ich mich auch manchmal einfach nicht traute.
Und irgendwann ging es.
Nun aß ich zwar wieder, aber brach es danach wieder.
Das ging eine Zeit lang, bis meine Mutter er bemerkte.
Ab da aß ich wieder nichts mehr.
Das ging so lange bis ich 44 Kilo hatte.
Dann musste ich in eine Therapie.
Dort sagte die Therapeutin, ich würde ab -43 Sportverbot bekommen.
Und bekam ich es? JA.
Aber hielt ich mich daran? NEIN.
Also ging es weiter runter.
Als ich 36 Kilo hatte, wurde ich in eine Klinik eingewiesen.
Dort war ich viereinhalb Monate ...
Man sollte mir beibringen wieder normal zu essen, doch ich spuckte trotzdem noch nach jedem Mittag- und Abendessen.
Trotzdem ging mein Gewicht wieder hoch, weil ich Fresubin bekam.
Das ist ein dickflüssiges Getränk, welchen pro Milliliter eine Kalorie enthielt.
Also eine Tasse (200 ml) bedeutete 200 kcal.
Das konnte ich nicht mehr ausspucken, weil ich auch noch nach dem Essen genau eine halbe Stunde unter Beobachtung stand.
Sie dachten, danach könne man nicht mehr spucken und wäre abgelenkt.
Ja klar, sah man ja.
Das Zunehmen ging langsam und schleppend.
Ich wollte einfach nach Hause und ein normales Leben führen.
Und als das endlich soweit war, hatte ich doch Angst.
Angst, dass es aufflog, dass ich doch nicht so viel wiege.
Angst, dass ich mich entfernt habe von meinen Eltern.
Angst, dass man mich nicht mehr in meiner Klasse annahm.
Angst, dass mich jeder schief ansah wenn ich auch nur mit ihm redete.
Und Angst, dass mich mein Freund verlässt.
Mit ihm bin ich jetzt auch schon ein Jahr zusammen, er wohnt auch nicht weit von mir. :)
Doch ich hatte Angst, denn wir hatten uns in dieser Zeit auch ein Stück entfernt und wenn er mit mir Schluss machen würde, hätte er wahrscheinlich ein Tag später eine Neue an seiner Seite.

Wenn ich jetzt so an die Zeit in der Klinik denke, ärgere ich mich dass ich diese Chance dort nicht genutzt habe.
Doch nun bin ich schon um die vier Monate zu Hause und ich will es schaffen. Ich will wieder ein Stück normaler werden und zunehmen.
Ich will wieder Sport machen, das Mädchen sein, welches einfach glücklich ist und sie als einzigste auf den für andere quälenden Sportunterricht freut.
Ich will wieder dieses Gefühl von Aufregung vor einem Fußballspiel, einem Wettkampf oder Wettlauf haben.
Und das schaffe ich!

 
Früher war ich auch ein ziemlich beliebtes Mädchen bei den Jungs. Das ist mir am Ende gar nicht mehr so aufgefallen, weil ich nur noch auf das Thema Essen so fixiert war. Das soll sich jetzt nicht eingebildet anhören.

Aber ich hatte echt eine schöne Figur und die habe ich kaputt gemacht.

Und dahin will ich wieder kommen!

4 Kommentare:

  1. Wow, du kommst sehr stark rüber ! Ich wünsche dir viel Glück, ich bin mir sicher, du packst das !xx

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    1. Danke, sehr süß von dir :)
      Ich wünsche dir auch viel Kraft.
      Fang mein Luftküsschen ;)

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  2. Wow, du glaubst an dich, das finde ich super!
    Ganz ganz ganz viel Kraft & Glück beim Umsetzen!
    Ich glaub an dich.
    Kuss, Lu <3

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  3. Hey, schön dich als neue Leserin zu haben. Natürlich habe ich mir auch gleich mal deinen Blog angeschaut, und du wirkst wirklich sehr sympathisch. Was du alles schon durch hast, ist der Wahnsinn, aber ich finde es super, dass du jetzt an dem Punkt der Einsicht angekommen bist.

    Ich wünsche dir alles Gute dieser Welt, um dass du dein Ziel erreichst und deinen schönen Körper zurück bekommst :)

    Lanie

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